Glanz und Elend des Medienjournalismus

Buchkritik:

„Medienjournalismus und Medien-PR“ von Jüngling & Hartmut Schultz –  

Medienjournalismus ist ein schwieriges Geschäft: Gelegentlich ist die Berichterstattung einer Zeitung oder Zeitschrift nicht frei davon, den Interessen des eigenen Blattes oder deren Eigentümer zu nutzen. Dann wird bevorzugt über die Konkurrenz kritisch berichtet, während PR-Texte über das eigene Unternehmen unkritisch ins Blatt gehoben werden.


Oder es werden Themen die heikel werden können, einfach ausgespart. Auf diese Probleme geht der Sammelband „Medienjournalismus und Medien-PR“ ein. Neben einem Einführungstext aus Perspektive der Wissenschaft berichten Praktiker über ihre Arbeit. Der Stil der Beiträge schwankt sehr stark, einige PR-Experten nutzen ihren Text eher zur Unternehmensdarstellungen, andere erzählen amüsant über den realen Berufsalltag.

Der eine oder andere Beitrag ist so dröge geschrieben, dass man die normalen Pressetexte der Autoren sich gar nicht vorzustellen mag. Die kritischsten Einblicke liefern übrigens nicht die Wissenschaftler, sondern zwei Medienjournalisten selbst: Lesenswert sind vor allen der Bericht über das Los eines freien Journalisten und die Ausführungen, wie in Frankreich über deutsche Medien berichtet wird.

Thomas Jüngling / Hartmut Schultz (Hrsg.): „Medienjournalismus und Medien-PR – Systematische Grundlagen und Beiträge aus der Praxis“, Vistas Verlag (Serie Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations und Kommunikationsmanagement Band 9), Berlin 2000, ISBN 3-89158-297-8