Experimentelle Studien zur TV-Werbung

Buchkritik:

Fernsehwerbung – quo vadis?“ von Mike & Syster Friedrichsen –

Vor einigen Jahren gab bereits Mike Friedrichsen, Professor für Medienwirtschaft, einen lesenswerten Sammelband heraus, in dem zahlreiche empirische Studien zum Thema Fernsehwerbung (so auch der Titel des Buches) enthalten waren. Diese Forschung, zumeist an kommunikationswissenschaftlichen Instituten von Universitäten durchgeführt, beschäftigten sich mit einem breiten Spektrum von Einflussfaktoren – von Humor in der Werbung bis zu Tandem-Spots.

Jetzt ist quasi ein Nachfolgeband erschienen: „Fernsehwerbung – quo vadis?“ Wenn man mal vom etwas pathetischen Titel absieht, handelt es sich wieder um eine verdienstvolle Sammlung interessanter Befunde aus der aktuellen empirischen Forschung. Einige Themen werden erneut aufgegriffen: Product Placement, Erotik, Zapping. Hier findet der interessierte Werbepraktiker eine Menge hilfreicher Hinweise und Ergebnisse.

Auch aktuelle Phänomene wie virtuelle Werbung und Programming werden behandelt. Allerdings sind die Beiträge eher für ein wissenschaftliches Publikum jenseits der Werbepraxis geschrieben. Für Leser, die nicht aus dem akademischen Kontext kommen, bieten die Übersichtsartikel wenig Neues – ihre Aufgabe besteht auch eher darin, Wissenschaftler mit den Problemfeldern der Werbebranche vertraut zu machen. Doch aus den Berichten über die eigentliche Forschung und die zugrunde liegenden theoretischen Konzepte lässt sich bei aufmerksamer Lektüre viel Honig saugen, der im Berufsalltag bei Marketing-Entscheidungen helfen kann.

Mike Friedrichsen / Syster Friedrichsen (Hrsg.): Fernsehwerbung – quo vadis? Auf dem Weg in die digitale Medienwelt; Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, 316 Seiten, 29,90 EUR, ISBN 3-531-13528-7