Buchkritik:
„Werbeflucht per Knopfdruck“ von Raphael Rossmann –
Das Gespenst „Werbevermeidung“ wandert seit Jahren durch die öffentliche Diskussion. Obwohl es von Laien oftmals überschätzt wird, lässt es die meisten Verantwortlichen beim privaten Fernsehen und in den Mediaagenturen ruhig schlafen.
Sowohl für eine Unter- wie für eine Überschätzung des Zappings gibt es reichlich forscherische Belege. Raphael Rossmann hat in einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit den Stand der Forschung kritisch gesichtet und führt die Schwächen der einzelnen Untersuchungsansätze auf. Darüber hinaus berichtet er von einer Untersuchung mit einem raffinierten Versuchsaufbau, bei dem das Umschaltverhalten von Versuchspersonen bis ins Kleinste gemessen wurde.
Dabei wurde getestet, ob lange oder kurze, viele oder wenige Werbeunterbrechungen das Zapping fördern. Die Ergebnisse sprechen eher für das „Amerikanische Format“, d.h. viele, aber kurze Werbeinseln. Die verständlich geschriebene Arbeit wurde übrigens mit dem Nachwuchsforschungspreis der IP ausgezeichnet.
Raphael Rossmann: „Werbeflucht per Knopfdruck – Ausmaß und Ursachen der Vermeidung von Fernsehwerbung“, Verlag Reinhard Fischer (Angewandte Medienforschung – Schriftenreihe des Medien Instituts Ludwigshafen Band 15), München 2000, ISBN 3-88927-267-3